So blau wie das Meer
22. 07. 2017
Wer glaubt, zu einem unserer normalen Wettkämpfe zu gehen würde bedeuten, früh auf zu stehen, war eindeutig noch nicht mit in Lindau! So hieß es nämlich schon um halb sechs in der Früh am Bad zu sein, um pünktlich anzukommen, denn geplant war, dass wir uns um acht Uhr in die tosenden Fluten des Bodensees stürzen. Doch wegen einer Unwetterwarnung und wirklich hohem Seegang wurde der Start in das mit 24° C doch recht warme Wasser um 15 Minuten verzögert. Das bedeutete für uns nur eines: sich warm halten! Denn wo Wellen sind – und die haben unseren tapferen Wasserratten doch echte Probleme bereitet – dort ist auch Wind. Und der war kalt. Wesentlich kälter als das Wasser tatsächlich war, was Ines und Matthias, unsere Betreuer für heute, nur bestätigen können.
Und so waren Laura, Yvonne, Tini und Melissa froh, als sie endlich in den Vorhof (letztes Jahr noch als „der Vorhof zur Hölle“ belächelt) gerufen worden sind und sie endlich los schwimmen konnten. Oder besser gesagt, gegen die hohen Wellen ankämpfen konnten. Diese Erfahrung haben dann auch wenig später Heike und Stefan gemacht, die als „Freizeitschwimmer“ an den Start gegangen sind. Mal ehrlich, wer die beiden im Wasser sieht, glaubt doch niemals, dass sie „nur“ Freizeitschwimmer sind, oder?
Übrigens haben wir auch noch einen anderen alten Hasen getroffen: Lena! So war das Wiedersehen perfekt und mit den fast perfekten Wetterbedingungen waren die Bedingungen für einen fast perfekten Wettkampf praktisch schon gesät.
Frei nach dem Motto, wer Wind säht, erntet Sturm – und in unserem Fall auch noch tosenden Applaus – haben wir eine Medaille nach der anderen abgeräumt…
Nun ja, an dieser Stelle muss noch erwähnt werden, dass nicht jeder aus unserem kleinen Team die Regeln dieses Wettkampfes so recht verstanden hat. Ich zitiere frei ein Gespräch zwischen Heike und Yvonne:
Yvonne: „Werden hier etwa nicht alle zusammen gewertet“
Heike (etwas irritiert von dieser Frage): „Ähm… Nein…? Jeder Jahrgang für sich…“
Yvonne: (erschrocken): „Verdammt, dann hätte ich mich ja doch anstrengen müssen!“
Heike (noch irritierter, weil sie es wohl nicht für möglich hielt, dass wir alten Hasen uns einmal nicht anstrengen würden): „Natürlich, so wie bei jedem Wettkampf!“
Yvonne: „Shit!“
Zurück zu unseren Edelmetallen und neuen Bestzeiten auf die 2,3 Kilometer urwüchsigen Bodensee (der während der Durchquerung der rund 300 Teilnehmer ca. 10 cm Tiefgang verloren hat – nur, um sich mal die Dimensionen vor Augen zu halten, wie viel Wasser man als Schwimmer bei diesem Wettkampf schlucken muss):
Melissa mit 38:08,37 und Stefan mit 35:58,40 eroberten sich jeweils Gold und zusätzlich war er auch noch der schnellste Schwimmer seines Jahrgangs als „Freizeitschwimmer“ und ergatterte damit den goldenen Badelatschen für diese Altersklasse. Yvonne schaffte diese Distanz in 41:08,90. Tini schwamm 44:30,52, Laura 40:11,62, Lena 41:08,62 und Heike 52:43,25
Großartige Leistung und ein dreifaches Hurra für euch alle! Gut gemacht
M. Schauerhammer